Geboren wurde ich an einem trüben Novembertag auf einer kleinen, aber gut befestigten Burg im Süden von Irland. Als Sohn des Landlords Gunnar of Waterford und seiner lieblichen Frau Brunhilde wurde mir eine strenge aber gute Erziehung angetan. Mein Vater reiste seiner Amtsgeschäfte wegen viel umher, deshalb übernahm mein Oheim die Ausbildung meiner Wenigkeit. Wir lebten in schwierigen Zeiten und daher waren die Waffenübungen der wichtigste Teil meiner Erziehung. Ich lernte schnell und gut und durfte meinen Vater auch bald auf vielen seiner Reisen zu seinem Schutze begleiten, er war stolz auf meine Künste und fühle sich nun unterwegs sicherer als je zuvor.

 

Mein Vater hatte dem König von Munster ewige Waffentreue geschworen, doch der König des benachbarten Fürstentums Leinster erhob Gebietsansprüche auf unser geliebtes Waterford. Immer wieder gab es Überfälle, die viel Elend und Verderben über das Land brachten. Im 28. Sommer meines Lebens wurde mein Vater mit über 30 Kämpfern in einen Hinterhalt gelockt und alle wurden dahingemeuchelt. Obwohl ich sofortige Vergeltung wollte, zwang mein Oheim mich zu Verhandlungen mit Leinster, um das Blutvergießen zu beenden. Doch als der Gesandte des Fürstentums Leinster in meinem Haus mich und meine Familie zutiefst beleidigte und uns mit der Vernichtung drohte, geriet ich so in Wut, dass ich ihn mit meinem Schwerte erschlug. Seine Begleiter schickte ich mit dem Leichnam nach Leister zurück.

 

Nach einigen Wochen erfuhren wir von einem feindlichen Heer, das auf dem Weg zu uns war. Sogleich schickten wir Boten zum König nach Munster und forderten Waffenhilfe und Unterstützung.  Doch wir wurden enttäuscht: Keine Ritter, keine Kämpfer als Antwort, nur die Aufforderung, uns kampflos zu ergeben und dies alles wegen meiner gerechtfertigten Rache. Der König von Munster fürchtete sich vor einem Krieg. So verraten rüsteten wir uns für einen Kampf, bei dem wir zweifelsfrei unterlegen waren im Angesichte dieser Übermacht. Schon beim ersten Ansturm verloren wir die Hälfte unserer Mannen. Der Rest hielt noch tapfer und mit ungeheuerem Mut drei Angriffen stand. Doch wir wussten, der nächste Sturm bedeutete unser Ende. Also sammelten wir uns und krochen in der Nacht durch geheime Gänge, schlichen uns an den Feind vorbei und flohen zur Küste, die zum Glück sehr nahe war. Dort fanden wir ein Schiff und segelten hastig einer ungewissen Zukunft entgegen.

 

Nach Tagen auf See landeten wir an der Küste von Flandern und ich zog mit einigen Getreuen Richtung Osten weiter, der Rest wollte sein Glück in Frankreich versuchen. So reiste ich mit 12 meiner Mannen einige Jahre bis nach Ungarn hinunter. Dort hörten wir von einem Kreuzzug ins nahe Heilige Land und wir schlossen uns dem Heer an. Doch die Greueltaten und das sinnlose Blutvergießen an Frauen und Kindern entsetzte mich so sehr, dass ich beschloss, wieder Richtung Frankreich zu ziehen.

 

Am Rhein traf ich dann vor einigen Jahren eine liebliche Witwe mit zwei bezaubernden Töchtern. Obwohl ich schon im Spätsommer meines Lebens war, beschloss ich, ihr den Hof zu machen. Zuvor stand mir durch mein rastloses Leben nach einem Eheweib nie der Sinn. Doch sehnte ich mich nach all den einsamen Jahren nach etwas Ruhe und Wärme. Mein Werben wurde erhört und wir führten drei Jahre lang ein glückliches und friedvolles Leben. Doch muss ich gestehen, mir fehlten der Klang der Schwerter, die Rufe einer Schlacht und das Geklirre im Kampfgetümmel. Darum bat ich mein Weib, mich von der Zeit der Knospe bis zum Fallen der Blätter durch die Lande ziehen zu lassen. Ein aufrechter Ritter wird immer gebraucht, der sich mit seinem Schwert für eine gerechte Sache einsetzt. Und so zog ich wieder los in Richtung Norden. Dort traf ich auf eine freie Ritterschaft, von denen jeder Einzelne über eigene Greueltaten berichten konnte und seitdem ziehe ich mit ihnen unter dem Banner des Drachen umher.  

 

Sigfis Pacem Parabellum 
(Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor.)

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