Meitje Hrudolfdatter

Ich wurde im Spätsommer unweit der Alt-Dänischen Stadt Ribe auf dem Land geboren. Meine Eltern lebten und arbeiteten auf einem großen Gehöft. Mein Vater war der Handwerksmeister, der sich um alle Belange des Hofes zu kümmern hatte: Das Schmieden von Werkzeug, das Zimmern von Möbeln, Drechseln sowie die Instandhaltung des Hofes. Meiner Mutter oblag das Weben, Nähen und Waschen jeglicher Kleidung und das Anlegen von Vorräten.

 

Ich war die jüngste von drei Töchtern und meinem Vater blieb es versagt, den so ersehnten Sohn zu zeugen, um seine Stellung als Handwerksmeister weiter zu vererben. Meine älteste Schwester heiratete früh und zog zu meinem Bedauern fort. Meiner zweitältesten Schwester war das bäuerliche Leben fremd und sie hegte den Gedanken, in ein Kloster zu gehen.

 

Trotz meiner Liebe zu unserem Heim war ich schon immer ein Kind der Dünen und des ständigen Windes gewesen. Stets getrieben von Neugier und Wissensdurst durchstreifte ich die Natur und fühlte mich den Tieren mehr verbunden als den Menschen, die mich umgaben. Von meiner Großmutter lernte ich einiges über Kräuter und Tiere und sie schenkte mir die Gabe, durch Blumen zu sprechen. Am liebsten arbeitete ich im Garten oder beim Vieh, aber mit größtem Widerwillen in der Küche. Diese Zeit hätte ich viel lieber genutzt, um in der Werkstatt meines Vaters Holz zu bändigen anstatt Unmengen von Geschirr zu spülen. Aber das ließ mein Vater nicht zu. So manches Mal wünschte ich mir, ich wäre ein Junge geworden. Nicht nur um meines Vaters willen, sondern auch wegen der Arbeiten und der Freiheiten der Männer, die mir als Mädchen verwehrt blieben.

 

Bis eines Tages Kjell als neue Arbeitskraft meinem Vater unterstellt wurde und er von da an meine volle Aufmerksamkeit auf sich zog. Er war der erste, der in mir das sah, was mir wirklich innewohnte und so kam es, daß wir immer mehr Zeit miteinander verbrachten. Zuerst mit heimlichem Bogenschießen, kleinen Schnitzereien und nächtlichen Wanderungen. Bis irgendwann die Bande der Liebe stärker wurden als die der Freundschaft. Eines Tages erwischte mich mein Vater wie ich mich mit Kjell im Heu vergnügte. Daraufhin wurde Kjell vom Hof gejagt. Meine Eltern waren von meinem Vergehen tief enttäuscht, da sie andere Pläne für mich hatten. So ergriff ich die Flucht und brannte mit meiner Liebe durch.

 

Wir kämpften uns gemeinsam durchs Leben und genossen unsere Freiheit jeden Tag aufs Neue bis sich unser Schicksal erneut wandelte und wir auf Mölle Peterson trafen. Wir folgten diesem Jarl und ziehen seitdem mit den Dracos durch den Norden und erleben in der neu gefundenen Gemeinschaft immer neue Abenteuer.

 

 

Lebe deinen Traum in der Welt der Realität.

 

 

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